Natur 1: Unsere Erde - von klein zu gross
Auch Objekte aus den Erdwissenschaften können - als Quatroskopien verarbeitet - zu überraschenden und schönen Mustern führen. Diese Quatroskopien entstanden, weil drei Studierende der Umweltwissenschaften der ETH im Frühjahr 2018 die Idee hatten, WissenschafterInnen anzufragen, ob sie ihr Forschungsgebiet auf künstlerische Art auch Nichtspezialisten zugänglich machen könnten. Ich hatte bis dahin nie daran gedacht, etwas "geologisches" als Quatroskopie darzustellen. Nach etwas Überlegen und Ausprobieren, war ich überrascht über die Resultate. Hier einige Kostproben:
Gesteins-Dünnschliff vom Duluth Gabbro
Gesteine können durch ihren Mineralgehalt wissenschaftlich klassifiziert werden. Um diesen sichtbar zu machen, werden ganz dünne Scheiben des Gesteins hergestellt und in einem Polarisationsmikroskop beschrieben. Das Bild unten links zeigt winzige Einzelkristalle (rot ist Olivin) von einem Duluth Gabbro. Dieses Gestein kristallisierte vor 1.1 Milliarden Jahren beim langsamen Abkühlen von zähflüssigen Magma in einer Tiefe von über 100 km und wurde seither durch vertikale Bewegungen der Erdkruste langsam an die Erdoberfläche gebracht.
Foto von B. Haileab
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Gesteins-Dünnschliff eines Peridotiten
Ausschnitt eines Dünnschliffs von einem ähnlichen Tiefengestein bestehend aus Pyroxen-Nadeln und grösseren Granatkristallen (farbig).
Foto von K. Goff
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Geologische Karte bei Iberg (SZ)
Ausschnitt der Geologischen Karte des Kantons Zürich. Gezeigt sind die sogenannten Iberger-Klippen. Die orangen und gelben Gesteine sind ca. 200 Mio. Jahre alt und stammen von der afrikanischen Platte (heute Italien). Von dort wurden sie vor ca. 30 Mio. Jahren nach Norden auf jüngere Gesteine (grün ca. 100 Mio Jahre alt) der sogenannten Helvetischen Decken geschoben.
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Geologische Karte der südöstlichen Glarner Alpen
Ein Ausschnitt der Geologischen Karte der Schweiz (1:500'000) zeigt die Gesteinsformationen (Sandsteine, Kalke und Merge), die zwischen 270 und 70 Mio. Jahre vor heute wenig unter dem Meeresspiegels abgelagert wurden. Erst viel später wurden sie auf ihre jetzige Höhe emporgehoben.
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Das Alter des Meeresbodens im Atlantik
Dieser Ausschnitt der geologischen Karte der Weltozeane von C.R. Scotese (2013) zeigt das Alter der basaltischen Kruste von 0 (rot) bis 150 Mio. Jahre vor heute (blau). Daraus lässt sich ableiten, dass die Nord- und Südamerikanischen Kontinente sich von den europäischen und afrikanischen Kontinenten wegbewegt haben.
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Schwere-Anomalie-Karte von Südost-Asien
Die Karte zeigt die Verteilung von Schwereanomalien (mit Satelliten messbar) in Südostasien (ESA(/IRENA).
Solche Abweichungen in der Erdanziehungkraft werden durch Veränderung der Dicke der Erdkruste verursacht. Ozeane haben eine dünne Erdkurste (rot und gelb). Kontinente haben eine dickere bis zu 70 km (violet und blau).
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